Alltagsintegrierte Sprachbildung
gestalten und Mehrsprachigkeit fördern
„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.“ – Ludwig Wittgenstein
Dauer
Das werden Sie lernen
- Sprachbildung anhand gezielter Situationen im pädagogischen Alltag, z. B. beim Ankommen, An- und Ausziehen, Essens- und Garderobensituationen sowie Übergängen
- Umgang mit zunehmender Mehrsprachigkeit der Kinder bereits ab der Krippe
- Entwicklung einer inklusiven Haltung gegenüber der sprachlichen Vielfalt in der Kita
- Beratende Funktionen in der Zusammenarbeit mit Familien, mit Schwerpunkt auf alltagsintegrierter Sprachbildung und Mehrsprachigkeit
Inhalte
Alltagsintegrierte Sprachbildung gilt seit vielen Jahren als eine bedeutsame Methode, um Sprache frühzeitig zu fördern und die sprachliche Entwicklung von Kindern im pädagogischen Alltag zu begleiten. Alltagssituationen wie das An- und Ausziehen, Mahlzeiten, Übergänge und andere Routinen eignen sich bereits ab dem Krippenalter hervorragend für sprachfördernde Impulse. Denn wie Ludwig Wittgenstein sagte: „Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.“ Auch die Forschung weist deutlich auf die zentrale Bedeutung von Sprache für die Bildungsbiografie und die sozial-emotionale Entwicklung von Kindern hin. In dieser Fortbildung erarbeiten wir gemeinsam, was der Ansatz der alltagsintegrierten Sprachbildung anstrebt, worauf er basiert und wie pädagogische Fachkräfte ihn bereits ab der Krippe und weiterführend im Kindergartenalltag gestalten können.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung mit der Mehrsprachigkeit von Kindern und dem Umgang mit dieser Ressource im Kita-Alltag. Die wachsende gesellschaftliche Vielfalt spiegelt sich auch in pädagogischen Einrichtungen wider und repräsentiert die unterschiedlichen Lebenswelten der Familien. So sprechen rund 23 % der unter Sechsjährigen zu Hause eine andere Sprache als Deutsch – was zahlreiche Chancen, aber auch mögliche Herausforderungen für die pädagogische Praxis und die Zusammenarbeit mit Familien mit sich bringt. Mit dem Ziel, sprachliche Ressourcen und Potenziale bewusst zu nutzen, Kinder in ihrem Recht auf mehrsprachige Bildung zu stärken und sie in ihrer Entwicklung gezielt zu begleiten, widmen wir uns in der Fortbildung ausführlich dem Thema Mehrsprachigkeit.
Schwerpunkte
- Grundlagen der sprachlichen Entwicklung von 0 bis 6 Jahren, mit Fokus auf alltagsintegrierte Förderung anhand praktischer Gestaltungsmöglichkeiten für gezielte Situationen und Übergänge
- Ressourcenorientierter Blick auf die Mehrsprachigkeit und der Umgang mit Translanguaging
- Analyse und Reflexion der eigenen Haltung gegenüber Sprachen sowie der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen
- Kultursensible Zusammenarbeit mit Familien unter Berücksichtigung sprachlicher Vielfalt – mit besonderem Blick auf die beratende Funktion pädagogischer Fachkräfte zur sprachlichen Unterstützung der Kinder
- Mehrsprachige und alltagsintegrierte Materialien für die Wertschätzung der Herkunftssprache(n) und die gezielte Förderung bereits ab dem Krippenalter
Methoden
- Verknüpfung von Fachwissen und praktischen Methoden: Fallbeispiele erwünscht!
- Praxisnahe Vermittlung von theoretischen Grundlagen mit dem Fokus auf den Transfer in den pädagogischen Alltag
- Einsatz von Texten, Videosequenzen sowie aktuellen Empfehlungen zu Bilderbüchern