Mediation: Zertifizierte Ausbildung
Brücken bauen, Verständnis schaffen, Konflikte lösen
Infoveranstaltung: 27.05.2025, 18 Uhr, online
Dauer
Teilnahmezertifikat
Die Ausbildung entspricht der seit 1.März 2024 gültigen Fassung der Mediatoren-Ausbildungsverordnung (MediatAusbV).
Zur Erlangung des Zertifikats benötigen Sie nach Abschluss des Ausbildungslehrgangs (130 h) in den drei Folgejahren noch 5 supervidierte Mediationen oder Co-Mediationsfälle, die von einer Supervisorin/einem Supervisor bescheinigt werden.
Weitere 20 Stunden Peergruppenarbeit werden während der Ausbildung angeleitet und bescheinigt. Somit entspricht die Ausbildung auch den Richtlinien des Bundesverbands Mediation e.V. (BM*) zum/zur lizensierten Mediator:in . Zusätzlich zur angebotenen Grundausbildung sind hierfür noch 30 weitere Ausbildungsstunden in ausgewählten Anwendungsgebieten sowie 30 Stunden Supervision erforderlich.
Diese Veranstaltung kann an der Pädagogischen Hochschule Freiburg in einigen Studiengängen in Absprache mit der Studiengangsleitung als Prüfungsleistungen angerechnet werden. Die Teilnahme an dieser Ausbildung entspricht einem Workload von 9 ECTS.
Das werden Sie lernen
- Grundlagen der Mediation: Verstehen Sie die Grundsätze und Verfahren gemäß dem Mediationsgesetz (MediationsG).
- Prinzipien der Mediation: Erlernen Sie die Anwendung von Allparteilichkeit, Ergebnisoffenheit, Vertraulichkeit und Freiwilligkeit.
- Konfliktlösung und Gesprächsführung: Entwickeln Sie die Fähigkeit, Konflikte sowohl auf sachlicher als auch auf emotionaler Ebene zu lösen und fördern Sie gegenseitiges Verständnis.
- Win-Win-Lösungen: Erarbeiten Sie rechtlich bindende Einigungen und Lösungen, die allen Parteien zugutekommen.
- Verschiedene Anwendungsgebiete: Entdecken Sie den Einsatz von Mediation in verschiedenen Bereichen wie Familie, Erbschaft, Unternehmen und Schule.
Inhalte
- Konfliktlösung: Befriedigung von Konflikten auf sachlicher und emotionaler Ebene zur Förderung einvernehmlicher Lösungen.
- Konstruktive Beilegung: Frühzeitige und konstruktive Konfliktlösung ohne gerichtliche Verfahren.
- Fähigkeitenentwicklung: Förderung von selbstverantwortlichen und konstruktiven Lösungsansätzen in beruflichen und privaten Kontexten.
- Strukturierte Mediation: Klar gegliedertes Verfahren mit fünf Phasen der Mediation zur Unterstützung der Beteiligten durch einen Mediator oder eine Mediatorin.
- Lösungsorientierte Ansätze: Einsatz von ressourcenorientierten Methoden zur Konfliktbewältigung.
- Erfahrenes Ausbildungsteam: Schulung und Ausbildung durch ein Team von erfahrenen Mediatoren aus verschiedenen Fachbereichen.
Ziel der Mediationsausbildung an der Akademie ist es, ein umfassendes professionelles Konfliktverständnis zu entwickeln und sich mit der persönlichen Haltung und Einstellung auseinanderzusetzen. Im Rahmen der Ausbildung werden sowohl die Sachebene und die juristische Einbettung des Mediationsverfahrens als auch die emotionale Seite von Konflikten ausführlich erarbeitet. Die Teilnehmer/innen erlernen mediative Techniken und Methoden und können diese in ihren Berufsalltag integrieren oder als selbständige Mediator/innen anwenden.
Methoden
- Vielfältige Methoden: Einsatz von interdisziplinären Methoden wie Kurzvorträgen, Gruppenarbeiten, Demonstrationen, Rollenspielen, Feedback, Fallbeispielen, Übungen, Supervision und Selbsterfahrung.
- Unterstützende Materialien: Ein begleitendes Skript und Fotoprotokolle jedes Moduls erleichtern die Vor- und Nachbereitung. Literaturempfehlungen zum Selbststudium werden bereitgestellt.
- Peer-Gruppen: Bildung von Peer-Gruppen zur Vertiefung der Inhalte, deren Arbeit in der Ausbildung reflektiert und begleitet wird.
- Selbstreflexion: Die Teilnehmenden reflektieren ihr eigenes Konfliktverhalten und entwickeln ein tieferes Verständnis für die Dynamik von Konflikten
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Zusätzliche Informationen
Mediation ist ein anerkanntes und strukturiertes Verfahren zur außergerichtlichen Konfliktlösung. Seit 2012 sind das Mediationsverfahren und seine Grundsätze gesetzlich im Mediationsgesetz (MediationsG) geregelt. Seit September 2017 gilt die Verordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediatoren (ZMediatAusbV), Überarbeitung ab 01.03.2024.
In einer Mediation gelten das Konsens- und Autonomieprinzip und während des Prozesses entwickeln die Beteiligten mit Hilfe der Mediatorin/des Mediators ihre individuellen, für sie passenden Lösungen. Am Ende eines Mediationsverfahrens steht in der Regel eine Einigung, die bei Bedarf als Vereinbarung rechtlich bindend formuliert werden kann.
Ziel der Mediation ist eine Befriedung des Konflikts sowohl auf der Sachebene als auch auf der persönlich-emotionalen Ebene. Dies unterscheidet die Mediation wesentlich von anderen Konfliktlösungsverfahren.
Zusätzlich zur Klärung der Sachfragen wird angestrebt, die Beteiligten auf der emotionalen Ebene zu einem gegenseitigen Verständnis zu führen. So können Win-Win-Lösungen auf Augenhöhe entwickelt werden, mit denen sich alle Konfliktparteien identifizieren können. Von grundlegender Bedeutung in diesem Prozess sind die Prinzipien der
- Allparteilichkeit
- Ergebnisoffenheit
- Vertraulichkeit und
- Freiwilligkeit
Eine klare Gliederung des gesamten Mediationsverfahrens unterstützt die Begleitung der Beteiligten bei der Konfliktlösung. Mediation trägt dazu bei, Streitigkeiten frühzeitig ohne Gerichtsverfahren beizulegen.
Mediation ist ein lösungs- und ressourcenorientiertes Verfahren. Sie eignet sich für Fach- und Führungskräfte, die in ihrem beruflichen (und auch privaten) Umfeld mit (Mitarbeiter-)konflikten konfrontiert sind und diese konstruktiv und selbstverantwortlich lösen wollen.
Wesentliche Anwendungsgebiete der Mediation sind Familienmediation, Trennungs- und Scheidungsmediation, Erbschaftsmediation, Mediation in Gruppen und Teams, Mediation in Unternehmen, Mediation in Schulen, Nachbarschaftsmediation, interkulturelle Mediation und Umweltmediation.
Die genannten Anwendungsgebiete stellen vielfältige Anforderungen an eine umfassende Qualifikation der Mediatorin/des Mediators. Durch das multidisziplinäre Ausbildungsteam (Juristin, Diplom-Betriebswirtin (FH), Diplom-Psychologe) werden alle theoretischen und praktischen Aspekte der Mediation umfassend vermittelt.
Das Bundesgesetzblatt zur Verordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediatoren (Zertifizierte-Mediatoren-Ausbildungsverordnung – ZMediatAusbV) finden Sie hier.
Inhalte
- Rechtliche und psychologische Grundlagen der Mediation
- Abgrenzung der Mediation zu streitigen Verfahren
- Unterschiedliche Settings und Anwendungsgebiete
- Prinzipien, Ablauf und Rahmenbedingungen der Mediation
- Konfliktkompetenz und Verhandlungsführung
- Gesprächsführung und Kommunikationstechniken
- Erfassung wesentlicher Bedürfnisse und Zielsetzungen
- Erlernen kreativer Methoden zur Problem- und Konfliktlösung
- Umgang mit Blockaden und Konflikt-Eskalationen
- Persönliche Kompetenz, Haltung und Rollenverständnis
Die Ausbildung entspricht den gesetzlichen Vorgaben und Ausbildungsinhalten nach § 5 Mediationsgesetz für den zertifizierten Mediator (ZMediatAusbV) und den Standards des Grundlagenkurses des Bundesverbandes Mediation (BM).